Im Mai 2015 fand in Hamburg der 96. Deutsche Röntgenkongress unter Beteiligung des ZVEI statt. Das diesjährige Veranstaltungsmotto lautete zu Recht „Technik für Menschen“, denn die Menschen sind es, die letztlich von neuen Behandlungsmethoden und technischen Innovationen profitieren.  

Dank moderner digitaler Technologien können Ärzte Diagnosen besser stellen und Therapien präziser auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Patienten ausrichten. Digitalisierung und Vernetzung helfen, Versorgungsprozesse in Kliniken und Praxen zu optimieren.

Doch der Austausch von Daten und Befunden zwischen verschiedenen Institutionen der Gesundheitswirtschaft ist immer noch nicht flächendeckend möglich. Daten müssen jedoch stärker als bisher entlang des gesamten Behandlungspfads geteilt werden, denn die Medizin erobert sich die molekulare Ebene: Die individuelle Genetik jedes Menschen beeinflusst zum Beispiel die Wirksamkeit von Medikamenten. Mit diesen Informationen entsteht ein Daten-Pool, aus dem mit Hilfe von Big Data neue Therapie-Konzepte entwickelt werden können.

Die demografische Entwicklung wird die Gesundheitssysteme überlasten, wenn die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht genutzt werden. Wie in anderen Branchen müssen innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zur IT-Sicherheit, zum Datenschutz und für die Übertragung von Innovation in die Praxis geschaffen werden. Das eHealth-Gesetz und die aktuelle Reform der Gesetzlichen Krankenversicherung sind hierfür noch nicht ausreichend.

(weitere Informationen auf zvei.org)

Hans-Peter Bursig (Geschäftsführer Fachverband Elektromedizinische Technik)