Das Jahr 2016 bleibt für Europa insgesamt in düsterer Erinnerung: Dissonanz bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme und bei anderen übergreifenden EU-Projekten; das Erstarken von rechtsnationalen und anti-europäischen Parteien in vielen EU-Mitgliedstaaten; neue Formen des Terrorismus; der Brexit; Cyberattacken; neue Herausforderungen für das Transatlantische Verhältnis unter US-Präsident Trump und zuletzt das gescheiterte Verfassungsreferendum in Italien. Für 2017 brauchen wir eine Vision einer zukünftigen EU – eine Gestaltungsarbeit aller gesellschaftlichen Kräfte!

Umso erfreulicher ist, dass wir trotz der schwierigen politischen Großwetterlage bei der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft gut vorangekommen sind. Der ZVEI und sein französischer Partnerverband FIEEC hatten am 6. Juli 2016 Politik und Industrie zu einem Treffen nach Paris eingeladen – und zu diesem Anlass eine Deutsch-Französische Erklärung der Elektroindustrie veröffentlicht. Darin wird die Digitalisierung als treibende Kraft für eine Erneuerung der europäischen Zusammenarbeit und ihre vorteilhaften Auswirkungen auf den Binnenmarkt hervorgehoben. Auch die damit einhergehenden Herausforderungen, wie etwa beim Umgang mit Daten, Cybersicherheit und in der Standardisierung, verlangen eine engere Kooperation und damit solide europäische Lösungen.

Mehr als 250 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzten die Gelegenheit, sich intensiv über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auszutauschen. Während der Konferenz übergaben der Präsident des ZVEI, Michael Ziesemer, und der Präsident von FIEEC, Gilles Schnepp, die gemeinsame Erklärung und Positionierung an die anwesenden politischen Vertreter aus Frankreich, Deutschland und seitens der EU – und bekräftigten damit die Bedeutung der Europäischen Union und des Binnenmarktes für die Deutsch-Französische Wirtschaft. Für 2017 sind eine engere Zusammenarbeit rund um die Themen verabredet – so werden zum Beispiel die Cybersecurity-Experten aus beiden Ländern gemeinsam beraten und Vorschläge an die Politik erstellen.

Dr. Oliver Blank (Leiter European Affairs)

(Zur Pressemitteilung auf zvei.org)

(weitere Informationen auf zvei.org)