Zehn Jahre wird die Diskussion über Elektromobilität nun schon geführt, aber noch immer fahren auf deutschen Straßen weniger als ein Prozent der Autos elektrisch. Glaubt man den Visionären, steht der Durchbruch dieser Technologie dennoch bald bevor.

Als größte Hürde erweisen sich der hohe Preis der Fahrzeuge und die fehlenden Ladestationen. Das hat auch die Politik inzwischen erkannt: Die Bundesregierung hat eine Förderung der Autos und der Ladeinfrastruktur beschlossen. Mit 300 Millionen Euro für Ladesysteme erfüllt sie eine Forderung des ZVEI. Diese Maßnahme wird mit einer hohen Zahl von Förderanträgen ein Erfolg. Auch von der EU gibt es demnächst Fördergelder: 800 Millionen Euro stellt sie für alternative Antriebe zur Verfügung – davon ein Gutteil für Ladestationen.

Wenig Wirkung zeigt bisher die von der Bundesregierung beschlossene und gemeinsam mit der Industrie zu finanzierende direkte Förderung von Elektrofahrzeugen von 1,2 Milliarden Euro – bis zu 4000 Euro pro Fahrzeug. Ändern kann sich das, wenn die Ladestationen tatsächlich installiert sind.

In einem Punkt scheinen sich Politik und Industrie einig zu sein: Die Elektromobilität ist gewollt und sie kommt, wenn auch langsamer, als erhofft.

Etwas mehr Zeit braucht noch automatisiertes Fahren. Mit den weit entwickelten Fahrerassistenzsystemen haben die deutsche Automobilindustrie und die Elektroindustrie Meilensteine erarbeitet. Hier ist dennoch viel weitere Entwicklungsarbeit erforderlich, z. B. für eine Vernetzung der Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur. Das erfordert Investitionen in eine smarte Infrastruktur; Stichwort 5G. Einen ebenfalls wichtigen gesetzgeberischen Schritt hat die Politik mit der Überarbeitung der Straßenverkehrsordnung getan.

Optimismus ist also zulässig auf dem auf dem Weg in eine elektrische und smarte Mobilität.

(Weitere Informationen zum Thema Mobilität auf zvei.org)

Christoph Stoppok (Leiter Bereich Components, Mobility & Systems)