Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

2025 war ein Jahr voll tiefgreifender Veränderungen – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Bundestagswahl, ein neuer (alter) US-Präsident, eskalierende Konflikte in Nahost und weiterhin in der Ukraine. Daneben wurde viele für unsere Branche hochrelevanten Themen diskutiert, neu bewertet, infrage gestellt. Zu oft blieb aus unserer Sicht der Blick dabei an den Problemen oder vermeintlichen Grenzen hängen.

Dabei ist es ein klarer Wille zum Gestalten, den wir jetzt brauchen. Eine Kultur des Machens, geprägt von Zuversicht, Ehrgeiz und Unternehmergeist. Zukunft entsteht aus dem Mut, Neues anzupacken und konsequent voranzutreiben.
Das gute ist: Unsere Wirtschaft verfügt über ausreichend Potenzial, um wieder an Dynamik zu gewinnen. Unsere Aufgabe ist es, dieses Potenzial zu heben, anstatt es durch Unsicherheit, politische Kehrtwenden oder überbordende Regulierungen auszubremsen. Das heißt, wir müssen vertraute Muster durchbrechen, Bürokratie abbauen und Projekte ohne erneute Grundsatzdebatten umsetzen. Das gilt für so wichtige Transformationsfelder wie die Energiewende, die Digitalisierung unserer Infrastrukturen oder die Modernisierung der industriellen Produktion.

Unsere Branche steht bereit. Die Elektro- und Digitalindustrie ist mit 220 Milliarden Euro Umsatz, fast 900.000 Beschäftigten und 39 Prozent der industriellen Wertschöpfung ein maßgeblicher Treiber von Wachstum und Wohlstand. Und ihr Potenzial ist noch weit größer: Bis 2035 kann sie ihre Wertschöpfung nahezu verdoppeln – getragen von Automatisierung, smarter Elektrifizierung und Industrial AI.

Industrial AI markiert dabei einen echten Technologiesprung: weg von starren Abläufen hin zu lernenden, adaptiven und sicher agierenden Systemen. Die Marktchancen sind enorm: Weltweit wird der Industrial-AI-Markt bis 2035 auf knapp 380 Milliarden Euro anwachsen. Für Deutschland ergibt sich daraus ein Wertschöpfungspotenzial von bis zu 144 Milliarden Euro. Viele Unternehmen erkennen diesen Aufbruch bereits heute will bedeutende Investitionen in KI-Anwendungen stecken. Gleichzeitig zeigt sich aber auch: Regulatorische Unsicherheiten belasten viele dieser Vorhaben und führen dazu, dass fast jedes zweite Unternehmen über Investitionen außerhalb der EU nachdenkt. Das ist bedenklich.

Damit Europa in der nächsten industriellen Epoche vorne mitspielen kann, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und das Vertrauen, dass Innovationen nicht durch Doppelregulierung oder übermäßige Komplexität gestoppt werden. Wir setzen uns daher weiterhin nachdrücklich für eine Industriepolitik ein, die Lust auf Zukunft weckt, nicht das Gegenteil. Deutschland kann mehr. #LasstUnsMachen ist deshalb nicht nur ein Appell, sondern ein notwendiger Anspruch an uns alle.

Die ZVEI-Spotlights zeigen einmal mehr, welchen Beitrag unser Verband dafür leistet: Viel Vergnügen beim Lesen unseres digitalen Jahresrückblicks, der dieses ereignisreiche Jahr nochmal Revue passieren lässt.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine erholsame und friedliche Weihnachtszeit sowie Gesundheit, Erfolg und Optimismus für das neue Jahr.

Herzliche Grüße