Bundesministerin Dorothee Bär auf der Veranstaltung Microelectronics For Future

Ob Industrie, Energie, Mobilität oder Verteidigung – ohne leistungsfähige Mikroelektronik steht Europas Handlungsfähigkeit auf dem Spiel. Sie entscheidet über Innovationskraft, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Bei Microelectronics for Future machte ZVEI-Präsident Dr.-Ing. Gunther Kegel heute deutlich: „Wir dürfen in Europa nicht zu kurzsichtig handeln.“ Es reiche nicht, allein auf die Produktion einzelner Chipkategorien zu schauen – entscheidend ist das gesamte Mikroelektronik-Ökosystem.

ZVEI-Präsident Kegel vor Publikum auf der Microelectronics for Future 2025

Europa verfüge über klare Stärken, etwa in Bereichen wie Leistungshalbleitern. Auch wenn große Ansiedlungsprojekte zuletzt gescheitert seien, dürfe dies kein Grund für Resignation sein. Im Gegenteil: „Wir müssen weitermachen, um auch bei der Fertigung von Chips mit kleinen Strukturgrößen konkurrenzfähig zu bleiben. Denn gerade die sind für KI-Anwendungen wichtig.“
Gleichzeitig warnte er, dass regulatorische Rahmenbedingungen – etwa bei KI, Cybersicherheit oder Daten – die industrielle Wettbewerbsfähigkeit nicht ausbremsen dürfen. Kritisch sei vor allem, dass viele Regelwerke bislang nicht zwischen B2B- und B2C-Anwendungen unterscheiden und so unverhältnismäßige Belastungen entstehen könnten.

Bundesministerin Dorothee Bär griff den Ball auf und betonte, Mikroelektronik sei der unsichtbare Motor jeder Innovation – und damit nicht nur Wirtschaftsfaktor, sondern auch wichtig für die technologische Souveränität. Sie unterstrich zudem die Bedeutung der drei Fs – Forschung, Fachkräfte und Fertigung und dass Europa bereits ein attraktiver Standort für Mikroelektronik sei – durch eine hohe Vertrauenswürdigkeit, Sicherheit und starken Partnerschaften.
Ihr Ziel sei es, die Beschleunigung im Sinne von „Lab to Fab“ voranzutreiben, um Innovationen schneller in die industrielle Fertigung zu bringen.

Die Botschaft des Tages: Mikroelektronik ist kein Randthema. Das gesamte Ökosystem ist die strategische Grundlage für Europas industrielles Selbstvertrauen – und für die Fähigkeit, in einer Welt technologischer Umbrüche handlungsfähig zu bleiben.

Mehr dazu auf https://www.microelectronics-for-future.de/