Die jährlich stattfindende VDE/ZVEI Symposium Mikroelektronik in Berlin ist für den Fachverband Electronic Components and Systems eine der wichtigsten öffentlichen Veranstaltungen. Vor über 150 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren Experten die Herausforderungen der Branche – in diesem Jahr unter der Überschrift „Mikroelektronik: Schlüsseltechnologie für automatisiertes Fahren“.

ZVEI-Präsident Michael Ziesemer sagte in seiner Eröffnungsrede: „Digitalisierung, Vernetzung, Automatisierung – diese Technologien werden den Verkehr der Zukunft sicherer und umweltfreundlicher machen, und das trotz wachsendem Verkehrsaufkommen.“ Alle großen Automobilhersteller und deren Zulieferer entwickelten immer mehr elektronische Fahrer-Assistenzsysteme. „Schritt für Schritt nähern wir uns damit dem hochautomatisierten, dem autonomen Fahren.“ Basis für diese Technologie seien Innovationen der Elektrotechnik und der Elektronik. Bereits heute kämen Innovationen rund um das Auto bereits zu über 80 Prozent aus der Elektrotechnik und Elektronik – genauer: Aus der Mikroelektronik und aus der Softwareentwicklung.

„Ist automatisiertes Fahren eigentlich ein Thema der Elektroindustrie oder der Automobilindustrie?“, stellte Ziesemer eine etwas provokante Frage. „Ich meine, höchst relevant ist es für beide Branchen. Es ist eines der Themen, die uns deutlich vor Augen führen, wie Branchengrenzen sich auflösen.“

Ziesemer mahnte die Automobilindustrie, die neuesten Entwicklungen in den USA erst zu nehmen. „Beim automatisierten Fahren drängen Unternehmen mit Macht auf den Markt, die gar keine klassischen Autobauer sind.“ Dem Automobilsektor stehe eine „Disruption“ bevor – nicht zuletzt angefacht durch Elektromobilität. Dank ihres System-Know-hows hätten die deutschen Hersteller jedoch gute Chance, sich in der Führungsposition zu behaupten.

Christoph Stoppok (Geschäftsführer Fachverbände Electronic Components and Systems sowie PCB & Electronic Systems)

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